Der Mensch verbringt im Schnitt 80% seiner Lebenszeit in Innenräumen. Dabei kann die Qualität der Raumluft sowohl eine positive als auch eine negative Wirkung auf unsere Gesundheit haben. Wir fühlen uns wohl wenn eine saubere Luft (bestehend aus 78% Stickstoff, 21% Sauerstoff, 0,03 % Kohlendioxid, 0,93 % Edelgase) auf eine optimale Luftfeuchtigkeit (von 40% – 60%) trifft. Eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit trocknet die Schleimhäute aus und macht Infekt anfällig. Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit wirkt drückend und begünstig das Wachstum von Schimmelpilz. Mehrmals am Tag lüften kann dabei schon viel bewirken. In Kombination mit der richtigen Raumtemperatur von durchschnittlich +- 20 Grad Celsius kann ein optimales Raumklima geschaffen werden.
Schadstoffe im Innenausbau und Möbeln
Aber auch Staub und Bakterien, Zigarettenrauch und Schadstoffe aus ausdünstenden Baustoffen und Möbeln stellen entscheidende Einflussfaktoren für die Qualität der Raumluft und somit für unsere Gesundheit dar. Unbehagen, Müdigkeit oder gar unerklärliche körperliche Beschwerden, Auslösung von Allergien und Atemwegserkrankungen bis hin zu Langzeitschäden (Krebs und Erbgutschädigungen) können die Folgen sein. Urin- und Gewebsbiopsieproben können Schadstoffe im Körper des Menschen nachweisen. 2013 hat das WWF eine Studie dazu veröffentlicht, in der Flammschutzmittel, PCB-Verbindungen und weitere gesundheitsschädliche Chemikalien im Blut von Menschen gefunden wurden – alles Stoffe die in konventionellen Baustoffen und Möbeln vorkommen. Im folgenden Abschnitt stelle ich Dir die häufigsten Schadstoffe im Innenausbau vor, auf die wir verzichten sollten, wenn wir eine gesunde Raumluft anstreben wollen.
Kurzportrait der häufigsten Schadstoffe
Baustoffkleber kommen in Farben, Fugendichtungen und Beschichtungen vor. Wirkstoffe: TCEP, Polychlor-Praffine Wirkungen: Kontaktekzeme und Berufsdermatose, Allergien bis hin zu Asthma bis hin zu Übersensibilisierung
Farbverdünner kommen als Lösungsmittel für Lacke und Kleber in Ölfarben, Teppich- und Parkettkleber vor. Wirkstoffe: Ethylbenzol, Dichlormethan, Tuluol, C7- C12-Alkane, Xylol Wirkungen: Allergien auslösend, Krebs erregend, neurotoxisch
Flammschutzmittel kommen in Polstermöbeln, elektronischen Geräten und Computern vor. Wirkstoffe: TCEP; Polychlor-Paraffine Wirkungen: hautreizend, Krebs erregend, Allergien auslösend; hormonartig, neurotoxisch
Kleber kommen in Kunststoff-Materialien von Gebrauchsgegenständen, Bodenbelägen und Fugenmassen vor. Wirkstoff: PAK Wirkungen: hormonartige Wirkung bis hin zur Störung der Fortpflanzungsfunktion, neurotoxisch
Insektizide kommen in Woll-Teppich-Böden, Schaf-Woll-Textilien vor. Wirkstoffe: PCSD, PCAD Wirkungen: Hemmung der Immunabwehr, Einfluss auf Hormonhaushalt und neurotoxisch
Styropor kommt in Hartschäumen und anderen Isolierstoffen von Wänden und Dächern vor. Wirkstoff: Styrol Wirkungen: Hemmung der Atemwege, Kopfschmerz auslösend und neurotoxisch
Topfkonservierer werden zur Konservierung von Wandfarben und Putzen eingesetzt Wirkstoffe: Thiazolinone Wirkungen: Kontaktallergen, hautsensibilisierend, hochtoxisch für Wasserorganismen
Parkett-Kleber kommen in Klebern für Bodenbeläge vor. Wirkstoffe: Isocyanate Wirkungen: Allergien auslösend, neurotoxisch
Pressspan-Leim befindet sich in Sperrholz, Pressspan-Platten und Möbeln. Wirkstoff: Formaldehyd Wirkungen: Schleimhaut Reizungen, neurotoxisch
Weichmacher finden sich in Klebstoffen, Leim und Lacken Verwendung. Wirkstoffe: Phthalate Wirkungen: hormonartige Wirkung bis hin zur Störung der Fortpflanzungsfunktion, neurotoxisch
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